Wir sind ein zweites Mal eines der 'miteinander reden' Projekte! Dieses Jahr geht es um einen sensationellen Scheunenfund.

2022 hat der Verein Haus des Wandels e.V. seine Liegenschaft auf das Nachbargelände der ehemaligen Brennerei ausgeweitet. Damit wurde der Grundstein für die Entwicklung eines ruralen Kultur- und Wohnquartiers in Heinersdorf gelegt. In der heruntergekommenen Feldsteinscheune kam dabei die in Vergessenheit geratene, leider niemals der Öffentlichkeit zugänglich gemachte Heinersdorf Ausstellung zum Vorschein – die in den 1990ern, als es noch eine Kultur AG im Dorf gab, erarbeitet wurde. Da steht sie – halb aufgebaut von Nagern zerwohnt – eine fertige Installation, fehlen nur die 90er selbst und was sonst so in der Zwischenzeit geschah. Rechte Gewalt, Fluchtbewegungen, neue Dorfinitiativen. In ebendieser Halle soll auf lange Frist eine Heimatausstellung entstehen. Aber wer oder was ist das, diese Heimat? Wollen die Menschen, die hier leben und die, die hier leben werden so über die Geschichte sprechen, wie es die Menschen getan haben, die diese Tafeln gestaltet haben? Was haben unsere Gefühle damit zu tun und was haben sie damit zu tun, wie wir unsere Geschichte(n) erzählen? Wer wurde noch nicht gefragt und warum? Viele Fragen und interessanterweise noch mehr Antworten. Wir wollen anhand der Heinersdorf Ausstellung ins Gespräch kommen, Themen generieren und in geselligen und praktischen Formaten gemeinsam üben, diese zu verhandeln, zu erzählen und zu visualisieren. Unterschiedliche Standpunkte sind dafür essentiell. Diskussionen und Konflikte sind das Verdauungssystem unseres Miteinanders und befähigen uns, im Idealfall angemessene Lösungen für gemeinsame Probleme und Standpunkte zu finden. 

Die Form, die wir für die gemeinsame Neuauflage der lokalen Geschichte finden, wird uns sehr viel über diesen Prozess und weitere Notwendigkeiten erzählen.